Luxemburg, 21. April 2022 – Unter dem Vorsitz von Michèle Detaille findet am 21. April 2022 die Hauptversammlung der FEDIL – The Voice of Luxembourg’s Industry statt, um insbesondere den Tätigkeitsbericht und den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 zu verabschieden. Das Jahr 2021, das weiterhin von der Gesundheitskrise dominiert wurde und von einer gemischten Wirtschaftsbilanz zwischen Wirtschaftsaufschwung und den Vorboten einer Inflationsspirale geprägt war, war für die FEDIL in allen Fachbereichen sehr arbeitsintensiv.
Drohende Inflation
In Erwartung einer gewissen Normalisierung angesichts der fortschreitenden Corona-Impfung war in der ersten Hälfte des Jahres 2021 ein deutlicher Aufschwung der Wirtschaftstätigkeit zu verzeichnen. Die Erholung des privaten Konsums und die staatlichen Investitionsprogramme haben die Nachfrage angekurbelt. Leider verhinderten Schwächen und Unterbrechungen in den Lieferketten, dass ein Teil der Unternehmen den vollen Nutzen daraus ziehen konnte. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei mehreren Produktsegmenten und die steigenden Energiepreise führten zu einer Rückkehr der Inflation. Angesichts dieser Preis-Lohn-Spirale, die ab Herbst 2021 an Fahrt aufnahm, hat die FEDIL die politischen Entscheidungsträger ununterbrochen vor den schädlichen Auswirkungen einer sehr hohen Inflationsrate auf die Tätigkeit der Industrie und der Unternehmen gewarnt.
Im März 2022 schließlich führten die Arbeiten des dreiparteilichen Koordinierungsausschusses (Tripartite), an denen die FEDIL neben der UEL eng beteiligt war, zu einer – wenn auch nur teilweisen – Einigung, die ein starkes Signal der Solidarität und Vorausschaubarkeit zugunsten des sozialen Zusammenhalts und der wirtschaftlichen Entwicklung aussendet. Angesichts des Festhaltens am Status quo, der in unseren Augen nicht haltbar ist, bedauert die FEDIL jedoch, dass die Preissignale, die wir heute erleben, und die Anpassungen, die sie erfordern, ignoriert wurden. Die Tripartite hätte bei der Suche nach nachhaltigen Lösungen, die gleichbedeutend mit Anpassungen der Nachfrage sind, weiter gehen können.
Die Herausforderungen des Energiewandels
Im Jahr 2021 wurde den Klimathemen besondere Aufmerksamkeit gewidmet, indem das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Paket „Fit for 55“ und die nationalen Klimaziele inhaltlich gründlich bearbeitet wurden. Während sich die Unternehmen heute zur Senkung der Emissionen verpflichten, wird der Erfolg der Klimapolitik von den Rahmenbedingungen abhängen, die geschaffen werden, um große Diskrepanzen zwischen den Ambitionen und ihrer Realisierbarkeit zu vermeiden. Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 und dem politischen Willen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen schneller zu verringern, hat sich der Austausch zwischen der FEDIL, ihren am stärksten exponierten Mitgliedern und den politischen Gesprächspartnern weiter intensiviert, um die Unternehmen in diesen turbulenten Zeiten in der Produktion zu halten und einen koordinierten Übergang zu neuen Energien zu vollziehen.
Begleitung der digitalen Transformation
Im Hinblick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen, die vor allem auf europäischer Ebene geschaffen werden, haben sich die FEDIL-Experten auch 2021 mit einer Vielzahl von Themen wie Cybersicherheit, künstliche Intelligenz, E-Government, Data Governance und Industrie 4.0 befasst. Die Hauptziele der FEDIL bestehen darin, sich für vorteilhafte Rahmenbedingungen einzusetzen, die es den Unternehmen ermöglichen, ihre Roadmap zur digitalen Transformation umzusetzen, und das Bewusstsein für die Chancen und Risiken der Digitalisierung zu schärfen.
Der IKT-Sektor hat im Übrigen seinen Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften erneut bekräftigt, wie die FEDIL/ABBL-Umfrage zu den Qualifikationen von morgen und den Einstellungsprognosen der Unternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien belegt.
Getreu ihrem Engagement setzte die FEDIL auch 2021 die Beratung und Begleitung ihrer Mitglieder bei zahlreichen arbeitsrechtlichen Themen fort, sei es im Zusammenhang mit der Bewältigung der Covid-19-Krise, der Arbeitsorganisation oder auch der Einstellung von Arbeitskräften. In allen Fachbereichen zusammengenommen wurden im Jahr 2021 mehr als 1.500 individuelle Beratungen durchgeführt. Derzeit hat die FEDIL mehr als 690 Mitglieder.
In der gegenwärtigen dramatischen geopolitischen Situation und angesichts der wirtschaftlichen und energiepolitischen Herausforderungen nimmt die FEDIL als repräsentative Organisation von stark international tätigen und energieintensiven Unternehmen ihre Verpflichtung, ihre Mitglieder auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen, voll und ganz wahr. Indem die FEDIL einen konstruktiven Beitrag zur Diskussion über die Ausrichtung der künftigen Industriepolitik des Landes leistet, zeigt sie ihren Willen, eine nachhaltige und solide wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen.
Statutarische Ernennungen
Herr Georges Kioes und Frau Silvia Sitzen verlassen den FEDIL-Verwaltungsrat, der ihnen für ihren Einsatz für die Anliegen der Industrie dankt.
Darüber hinaus ernannte die Hauptversammlung Herrn Olivier Coekelbergs (Country Managing Partner von EY Luxemburg) und Herrn Alex Schumann (Director Manufacturing Tire Plant Luxembourg von Goodyear Operations S.A.) zu Mitgliedern des Verwaltungsrats.
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